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 Israels Botschafter
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“Es ist Krieg”

Berlin, im Juni 2002. Der Botschafter des Staates Israel, Shimon Stein, spricht mit uns exklusiv über seine Vision des Nahen Ostens und die aktuelle Kritik an Israel und die Rolle Deutschlands.

Das Interview führte
Tim In der Smitten

Excellenz, haben Sie eine Vision für den Nahen Osten?
Shimon Stein: Ja. Und diese Vision für den Nahen Osten ist im Bereich des Möglichen, wenn wir ihn gemeinsam so gestalten, dass es für die Menschen dort lebenswert ist. Aber dies ist eine Vision, die gar nicht im Einklang mit der der Terroristen steht. Darum ist es die große Herausforderung des Staates Israel, den Nahen Osten frei von Terror zu machen. Dies beinhaltet unser legitimes Recht auf Selbstverteitigung.

Herr Botschafter, sie sprechen von Selbstverteidigung. Wie weit geht dieses Recht?
Stein: Es geht um den Versuch der Palestinenser mit Terror die Realität so zu schaffen, dass es für uns Israelis unmöglich ist, friedlich zu leben. Dem begegnen wir. das ist für Sie vielleicht schwer vorzustellen, aber es ist eine Tatsache, dass wir Israelis heute nicht einmal mehr frei darin sind, in ein Einkaufszentrum zu gehen.daraus erwächst das Recht des Staates Israel, seien Bürger zu verteidigen.

Herrscht zwischen den Palestinensern und Israel ein Krieg oder nennen Sie das einen Konflikt?
Stein: Es ist Krieg. Wir kämpfen gegen den Terrorismus. Der Kampf endet, sobald diese, unsere Herausforderung verwirklicht ist. Erst dann können wir die politischen Gespräche wieder aufnehmen.

Botschafter Stein, kann Israel dabei zwischen der palestinensischen Bevölkerung und den von ihnen angesprochenen Terroristen noch eine Unterscheidung machen?
Stein: Wir sind darum bemüht, eine Unterscheidung zu treffen und die Zivilbevölkerung zu schonen. Jedoch leiden diese leider immer am meisten. Aber der Unterschied zwischen und und den Terroristen ist klar: Wir kämpfen gegen den terror, sie töten Zivilisten.

Und doch, Excellenz, erfährt Israels Vorgehen Kritik.Ist auch Deutschland dazu, auch vor dem Hintergrund seiner Geschichte, berechtigt?
Stein: Natürlich. Das ist legitim. Aber Kritik darf nicht einseitig sein, was manchmal den Eindruck hat. So vermisse ich Kritik gegen den Terror und die Selbstmordattentate.

Möllemann sprach auch den Palestinensern das Recht auf Selbstverteidigung zu.
Stein: ...schweigt... Diese Auffassung teile ich nicht!

Ein anderes Thema: Wird es möglich sein, Herr Botschafter, einen Schlussstrich unter das dunkelste Kapitel Deutscher Geschichte zu ziehen=
Stein: Nein. Dies bleibt ein bestandteil der Identität unserer Völker. Vor diesem Hintergrund ist auch die besondere Solidarität Deutschlands gegenüber Israel zu verstehen.

Würde das auch den Einsatz deutscher Soldaten in Israel beinhalten?
Stein: Ich glaube, dass zahlreiche Überlebende des Holocaust die Beteiligung deutscher Soldaten an einer internationalen Truppe im Nahen Osten ablehnen würden.

Was, muss jetzt geschehen?
Stein: Zuerst muss es jemand auf der palestinensischen Seite geben, der dem terror abschwört. Das sehe ich heute noch nicht.Und ich sehe auch keinen Oartner auf der anderen Seite. Und unter dem momentanen Terror sind wir nicht bereit zu verhandeln.

Kann Arafat noch dieser Partnet sein?
Stein: Ja, sobald er dem terror abschwört. Aber es hängt nicht an seiner Person. Für uns zählen keine Personen. Es geht um eine gemeinsame Entscheidung an deren Ende ein Staat Palestina stehen könnte. das würde auch Israel nützen, der dann endlich in anerkannten und gesicherten Grenzen lebt.


Botschafter Stein, ich danke Ihnen für das Gespräch.

 

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